Dr. Julia Freudenberg

Für digitale Bildung. Unabhängig vom sozio-ökonomischen Background. Für alle.

Julia Freudenberg engagiert sich leidenschaftlich für junge Menschen. Ganz gleich, woher sie kommen und welchen sozialen Background sie mitbringen. Denn sie ist davon überzeugt, dass wir für unsere globale Zukunft Kinder und Jugendliche frühzeitig für IT begeistern und auf digitale Bildung setzen müssen, um mit menschlicher und künstlicher Intelligenz für die kommenden Herausforderungen gerüstet zu sein.

Die Expertin für Empowerment und Zukunfts-Skills im Bildungsbereich ist seit 2017 Geschäftsführerin der Hacker School gGmbH, einer gemeinnützigen Organisation, die mit Unternehmen, IT-Profis und Schulen kooperiert. Julia Freudenberg hat hier unter anderem Sonderkonzepte für Mädchen und sozio-ökonomisch benachteiligte Kinder auf den Weg gebracht. Ihr Erfolgskonzept, digitale Bildung unabhängig vom sozialen Status zu ermöglichen, macht sie zu einer herausragenden Vordenkerin, die klassische Managementstrategien mit sozialer Weitsicht und nachhaltiger Fachkräftesicherung verbindet.

Julia Freudenberg ist über ihr ehrenamtliches Engagement zu ihrer heutigen Berufung gekommen: Nachdem sie 13 Jahre in verschiedenen (Management-) Positionen bei der Unilever Deutschland GmbH wirken konnte, hat sie sich ab 2014 mehrere Jahre um die Integration Geflüchteter gekümmert. Ihre Promotion zur Nachhaltigkeitsmanagerin setzt darauf auf, indem sie sich wissenschaftlich mit den Chancen und Herausforderungen bei der beruflichen Integration von Geflüchteten auseinandersetzt. Diese wichtigen Erkenntnisse fließen in die Strategie der Hacker School gGmbH mit ein.

Ein Kurzinterview. Über Kinder, Technologiebildung und die wichtigen Fragen des Lebens.

Wie sehen Sie die Welt im Jahr 2050, und was wünschen Sie sich?

Ich wünsche mir, dass der hohe Wert von Bildung endlich umfangreich anerkannt ist. Ich wünsche mir, dass das Miteinander und der Collective Impact die Egozentrierung überholen und dass wir verstehen, dass Kinder unsere Zukunft sind. Und ich wünsche mir, dass es für jedes (Wirtschafts-)Unternehmen selbstverständlich ist, sich für digitale Bildung zu engagieren, um jungen Menschen Role Models vorzustellen. Im Zuge der sich stetig verkürzenden Innovationszyklen ist es nur so möglich aktiv Orientierung zu geben.

Warum macht die Zukunft ein anderes Wirtschaften notwendig?

Das Spannungsfeld zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz wird immer größer. Wir als UnternehmenslenkerInnen müssen daher sicherstellen, dass wir (weiterhin) alle Menschen mitnehmen – insbesondere vor dem Hintergrund des sich intensivierenden Fachkräftemangels. Die Erleichterungen durch den Einsatz von KI erfordern gleichzeitig eine erhöhte Achtsamkeit gegenüber den menschlichen Bedürfnissen von Mitarbeitenden – und damit einen zunehmenden Fokus auf den Sinn der Arbeit, den Purpose. Nachhaltiges und achtsames Wirtschaften muss eine neue Priorität sein, um die Zukunft aktiv und positiv zu gestalten.

Erzählen Sie uns bitte von einem Schlüsselerlebnis, das Ihre Weltanschauung verändert hat.

Die Geburt von Kindern sowie das Privileg, diese beim Aufwachsen begleiten zu dürfen, wirft ein neues Licht auf die wichtigsten Fragen des Lebens. Die Rollen „Eltern” und „Geschäftsführung” sind in vielen Bereichen nicht unähnlich und beinhalten umfassende Verantwortungen, oft mit wenig Dank und großen Herausforderungen. Gleichzeitig ist das eine großartige Chance, Dinge zu gestalten und zu verändern. Morgens zu wissen, warum man aufsteht, ist eines der größten und wichtigsten Geschenke – und ein sehr zukunftsorientierter Blick auf die Welt.

Was sind die für Sie wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie? 

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung durch digitale Bildung! Diese Parameter prägen auch unser Tun bei der Hacker School vollumfänglich. Junge Menschen für Berufe von morgen zu begeistern ist immer eine Investition in die Zukunft – so richtig und wichtig wie meines Erachtens kaum etwas anderes. Auch wenn unser Ziel gleichzeitig eine hohe quantitative Komponente hat, da wir 2030 bereits in der Lage sein wollen, eine Million Kinder pro Jahr in Deutschland zu erreichen. Doch nur mit hohen qualitativen Ansprüchen können wir wirklich nachhaltig wirken – und es geht immer darum, den Impact zu maximieren.

Was sollten wir tun, und was sollten wir lassen, um qualitative Ökonomie zu schaffen?

Digitale Bildung ist das Fundament, auf dem die Fähigkeiten zur kritischen Auseinandersetzung mit und zur Gestaltung von Technologien ruhen. In einer Qualitativen Ökonomie sind Individuen nicht nur in der Lage, technologische Werkzeuge zu nutzen, sondern sie verstehen gleichzeitig auch die sozialen, ökonomischen und ökologischen Auswirkungen dieser Technologien. Eine umfassende Technologiebildung bereitet Menschen darauf vor, verantwortungsbewusste Entscheidungen über die Entwicklung und Anwendung von Technologien zu treffen, die das Wohlergehen der Menschheit und die Nachhaltigkeit unseres Planeten fördern.

Nach oben scrollen