Frank Theis

Initiativen für langfristige Wertschöpfung und soziale Verantwortung.

Frank Theis ist eine Persönlichkeit in der Welt der Wirtschaft und des Managements.
Er ist Chief Revenue Officer bei Diversey, Inc., ein US-amerikanischer Hersteller von Reinigungs- und Hygieneprodukten mit 8.600 Mitarbeitern und einem Umsatz von 2,6 Milliarden US-Dollar.
Hier ist Frank Theis für die globale Vertriebs- und Kundenserviceorganisation verantwortlich. Insbesondere liegt sein Fokus auf der Weiterentwicklung der Beziehungen zu den strategischen Kunden, der Etablierung und Steuerung von End-to-End Vertriebsprozessen und der kundenorientierten Innovation.

Unter seiner Führung hat sich die Zusammenarbeit in globalen regions- und funktionsübergeifenden  Teams erheblich verbessert. Für ihn die Grundvoraussetzung für eine kundenorientierte, hochperformante Vertriebsorganisation. Seine Leistungen bei Diversey beinhalten auch sein starkes Engagement für Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Seine beeindruckende berufliche Laufbahn und sein Engagement für eine achtsame Teamführung zahlen auf Qualitative Ökonomie ein und haben seinen Einfluss auf die Geschäftswelt geprägt.

Der Weg von Frank Theis begann an der Universität Trier, wo er sein Diplom in Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt auf Strategie, Vertrieb und Marketing erwarb. Schon in dieser frühen Phase zeichnete sich sein Interesse an internationalem und interkulturellem Leadership sowie seine Fähigkeit zum strategischen Denken ab. Vor seiner Zeit bei Diversey war Frank Theis als Senior Vice President für Global Sales & Marketing bei der LSG Group, der Lufthansa Service Holding AG, ein weltweites Luftfahrt-Catering-Unternehmen, tätig. Vorher war er als Senior Partner im Strategy & Operations Consulting bei KPMG beschäftigt. Nach seinem Studium legte er bei TellSell Consulting/Otto Beisheim Group die Basis für seine weiterführende Karriere im internationalen Vertrieb, im Business Development und in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Frank Theis’ Einfluss auf die Qualitative Ökonomie zeigt sich in seiner Fähigkeit, nachhaltige und wertorientierte Geschäftsmodelle zu fördern. Seine Arbeit bei Diversey und LSG Group beinhaltete die Entwicklung globaler Accountstrategien und die Einführung von nachhaltigen Geschäftspraktiken, die zu überdurchschnittlichem Marktwachstum führten. Sein Engagement für Nachhaltigkeit und Digitalisierung, zu denen er cross-funktionale Initiativen gründete, spiegelt seinen Wunsch nach langfristiger Wertschöpfung und sozialer Verantwortung wider.

Ein Kurzinterview. Auch über kritische Fragen. Und letztlich einen Konsens über das Zielbild der Ökonomie der Zukunft.

Wie sehen Sie die Welt im Jahr 2050 und was wünschen Sie sich?

Die maßgeblichen Herausforderungen, die bis ins Jahr 2050 gelöst sein sollten, sind meines Erachtens:

Signifikante Verlangsamung, Stopp oder gar partielle Umkehr der negativen Effekte des Klimawandels durch einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaft.

Neu-Interpretation des jüngst durch Pandemie und den neu aufflammenden bzw. sich modulierenden Ost-West Konflikt, gescheiterten, bisherigen Globalisierungsmodells, unter besonderer Berücksichtigung eines, verschiedene Regionen verbindenden, Sicherheitskonzeptes und der weitergehenden Abmilderung des Gefälles zwischen den ärmeren und reicheren Volkwirtschaften.

Warum macht die Zukunft ein anderes Wirtschaften notwendig?

Meiner Ansicht nach haben die sich zuspitzenden, weltweiten und regionalen Verteilungskonflikte und die, mit der Pandemie deutlich zu Tage getretenen, Dysfunktion in den weltweiten Wertschöpfungsketten dazu geführt, dass das Wachstumsparadigma zunehmend in Frage gestellt wird. Darüber hinaus nehme ich auch auf der gesellschaftlichen Ebene Verschiebungen wahr – insbesondere in saturierten und sozial sicheren Gesellschaften verändern sich die Wertvorstellungen. Besondere Relevanz hat hier, dass größere Anteile der erwerbstätigen Bevölkerung nicht mehr uneingeschränkt bereit sind, die tradierten Motivationsfaktoren zu teilen und dadurch auch nicht mehr in der gewohnten Art der Wirtschaft zur Verfügung stehen.

Erzählen Sie uns bitte von einem Schlüsselerlebnis, das Ihre Weltanschauung verändert hat.

Ich hatte das Privileg in viele Länder reisen zu dürfen, in denen die Menschen unter bitteren Armutsbedingungen leben müssen und sich aufgrund der Rahmenbedingungen selbst nicht aus dieser Situation befreien können. Aus einer „heilen privilegierten Welt“ eines geschützten, demokratischen Wohlfahrtsstaates kommend, hat mich dies zutiefst im Herzen berührt. Seitdem ist es mir ein Anliegen, mich für mehr Gerechtigkeit und eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in unserer Welt – unter Berücksichtigung von Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Unversehrtheit der Menschen – einzusetzen.   

Was sind die für Sie wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie? 

Grundsätzlich bin ich mir nicht sicher, ob ein theoretisches Konstrukt “Qualitativer Ökonomie” oder “qualitativen Wachstums” isoliert die richtige Antwort auf die Veränderungstreiber für die Wirtschaft der Zukunft ist. Vor dem Hintergrund meiner weltweiten Tätigkeiten in den letzten 20 Jahren glaube ich, dass wir den Mikro-Parametern, wie Gesundheit, Lernen, Sicherheit, Arbeitsqualität noch andere Parameter auf der Makro-Ebene hinzufügen müssen. So sehe ich ein vertieftes Verständnis für die unterschiedlichen Kulturen und Wert- und Wachstumsvorstellungen der miteinander Handel treibenden Volkswirtschaften als wichtige Grundvoraussetzung für eine neu ausgerichtete globale Zusammenarbeit. Ohne diese laufen wir Gefahr, dass die einfachste Antwort auf die oben beschriebenen Veränderungen und Krisen wieder Nationalismus und wirtschaftlicher Protektionismus sein wird.

Was sollten wir tun und was sollten wir lassen, um qualitative Ökonomie zu schaffen?

Eine detaillierte Gebrauchsanleitung im Sinne von Do und Don‘t braucht sicherlich ein wenig mehr Zeit und eine breitere Expertise – insbesondere aber einen Konsens über das Zielbild der Ökonomie der Zukunft entlang seiner verschiedenen Dimensionen. Diese verschiedenen Dimensionen begründen allerdings ein wichtiges Designelement für eine zukunftsfähige Art des Wirtschaftens: Sie muss mehrdimensional die verschiedenen Elemente miteinander verknüpfen, statt eindimensional nur auf Wirtschaft ausgerichtet zu sein. So stehen beispielsweise sicherheitspolitische Aspekte, soziologische Trends, individuelle Bedürfnisse der Gegenwart stehen mit historisch begründeten Wertvorstellungen und Zukunftsambitionen.

Nach oben scrollen