Markus Dohle

Für qualitative Veröffentlichungen freier Meinungen.

Markus Dohle, ein Name, der in der Welt der Medien einen starken Klang hat: Als deutscher Medienmanager hat er bereits eine beeindruckende Karriere hinter sich, die ihn zu einem der einflussreichsten Akteure im Buchgeschäft machte. Geboren am 28. Juni 1968 in Arnsberg, begann Buchexperte Dohle seine Reise mit einem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Universität Karlsruhe (TH). Nach seinem Abschluss stieg er bei Bertelsmann als Assistent der Geschäftsleitung direkt in die Welt der Medien ein. 

Sein Aufstieg war steil und beständig. Schon bald nahm er Führungspositionen innerhalb des Bertelsmann-Konzerns ein: Im Jahr 1998 wurde er zum Chef der Vereinigten Verlagsauslieferung (VVA) ernannt, 2002 Vorsitzender der Geschäftsführung der Mohn Media Gruppe und im Jahr 2006 wurde er in den Vorstand der arvato AG berufen. Im Juni 2008 gelang Markus Dohle dann als globaler CEO des weltweit größten Buchverlags Random House der Sprung nach New York und in den Vorstand der Bertelsmann SE.

Im Jahr 2013 stand Markus Dohle an der Spitze des historisch größten Mergers im Buchverlagswesen zwischen Random House und Penguin. Er wurde zum Gründungs-CEO von Penguin Random House ernannt. In seiner fast 15-jährigen Verantwortung des größten Buchverlags der Welt führte Markus Dohle das Unternehmen erfolgreich durch die digitale Transformation und baute gleichzeitig die Weltmarktführerschaft des Unternehmens im physischen Buchgeschäft aus. 
Er hat sein gesamtes bisheriges 30-jähriges Berufsleben als Dienstleister für Autoren, Buchhändler und Leser verbracht. Allein im Jahr 2022 hat Penguin Random House weltweit in fast 350 Verlagen mehr als 16.000 Bücher veröffentlicht und mehr als 700 Millionen Bücher in über 200 Ländern verkauft. Die primäre Vision dieser Ausnahmepersönlichkeit des Buchverlagswesens als Dienst für die Gesellschaft und seine humanzentrierte Führungsphilosophie machten Penguin Random House sowohl kulturell als auch kommerziell zum erfolgreichsten Verlagshaus der Welt – und im Jahr 2018 sogar zum „Best Midsize Employer in America.“ 

Ein herausragendes Beispiel für Markus Dohles Erfolg ist die Veröffentlichung der Memoiren von Präsident Barack Obama und der früheren First Lady Michelle Obama. Trotz intensiven Wettbewerbs gelang es Markus Dohle, die begehrten Autoren für Penguin Random House zu gewinnen und ihre Werke global abgestimmt mit Rekord-Verkaufszahlen zu veröffentlichen. Die Obama Bücher gelten als größter Sachbuchvertrag und in ihren jeweiligen Kategorien als erfolgreichste Bücher in der langen Geschichte des Buchverlagswesens. 

Doch der Beitrag dieses Managers zum Verlagswesen geht über einzelne Erfolge weit hinaus. Sein Verständnis für die Dynamik des Buchmarktes, sein Engagement für Qualität und Vielfalt und nicht zuletzt sein partizipativer Führungsstil haben Penguin Random House zu einem Synonym für Exzellenz gemacht – und ihn selbst zu einem erfolgreichen Vertreter der Quality Economy. Sein Rückzug aus der Verlagsspitze mag das Ende einer außerordentlich erfolgreichen Ära markieren, sein Erbe aber wird weiterleben und zukünftige Generationen von Verlegern und Autoren inspirieren. 

Abseits seiner beruflichen Engagements für Bücher ist Markus Dohle auch für seine gesellschaftliche und philanthropische Arbeit bekannt. Er sitzt in Boards zahlreicher Non-Profit Organisationen und ist Gründer des „Dohle Book Defense Fund“ im Kampf gegen Book Bans – also der politisch-ideologisch motivierten Verbannung von Büchern – und für die Förderung der Meinungsfreiheit in Amerika und überall auf der Welt. Damit setzt er sich für Werte ein, die ein wesentliches Fundament einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft bilden.

Privat ist Markus Dohle Familienmensch, der mit seiner Frau Karin Dohle und ihren gemeinsamen Kindern Niklas und Julia Dohle in New York lebt und immer versucht hat, ein herausforderndes berufliches Leben mit einem glücklichen Familienleben zu vereinen. Er treibt viel Sport und liebt die Natur. Die Geschichte dieses Mannes ist eine inspirierende Reise von bescheidenen Anfängen im Sauerland zu außergewöhnlichen internationalen Erfolgen – und sie ist noch lange nicht zu Ende… und geht, so Markus Dohle, mit der Berufung in die Hall of Future in das nächste Kapitel.

Ein Kurzinterview. Auch über eine wirtschaftlich gerechtere und global inklusive Welt.

Wie sehen Sie die Welt im Jahr 2050, und was wünschen Sie sich?

Ich habe drei Wünsche:
1. Dass wir bis 2050 den Klimawandel endlich effektiv bekämpfen.
2. Dass wir bis 2050 die Welt friedlicher gemacht haben und
3. Dass wir im Jahre 2050 die Wirtschaftswelt/ Corporate World gerechter, inklusiver und globaler entwickelt haben.

Als „Data-Driven-Optimist“ bin ich überzeugt davon, dass eine konsequent an qualitativen statt quantitativen Werten und Zielen ausgerichtete Ökonomie bis dahin wesentliche Beiträge zu einer ökologisch fokussierten, wirtschaftlich gerechteren und global inklusiven Welt geleistet haben wird.

Warum macht die Zukunft ein anderes Wirtschaften notwendig?

Wir brauchen eine konsequente Umsetzung aller Elemente der Quality Economy,

… erstens die globale Erderwärmung einzudämmen und damit menschliches Leben auf der Erde für zukünftige Generationen zu ermöglichen…

…und zweitens den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft zu stabilisieren und damit unsere demokratischen Werte und Grundordnung zu retten.

Erzählen Sie uns bitte von einem Schlüsselerlebnis, das Ihre Weltanschauung verändert hat.

Ein solches einziges Schlüsselerlebnis gibt es nicht. Meine Weltanschauung und mein soziales und menschliches Wertesystem wurden von frühem Kindesalter an durch meine Erziehung und mein Elternhaus geprägt – und später durch Bildung, Lebens- und Berufserfahrung weiterentwickelt und gefestigt.

Was sind die für Sie wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie? 

Die Qualitative Ökonomie besteht aus meiner Sicht aus drei wichtigen Elementen, die nur zusammen funktionieren:
Erstens steht der Mensch im Mittelpunkt! Das bedeutet, dass wirtschaftliche Entscheidungen und Aktivitäten darauf abzielen sollten, die Bedürfnisse und das Wohlergehen der Menschen im Unternehmen und in der Gesellschaft zu berücksichtigen und möglichst zu verbessern. Damit einher geht zweitens das Element der sozialen Gerechtigkeit. Gesellschaftliche Stabilität und unsere demokratische Grundordnung können nur dann langfristig gesichert werden, wenn viele Menschen Etwas haben und nicht wenige Alles. Wir müssen Chancengleichheit fördern, die soziale Mobilität verbessern und die Kluft zwischen arm und reich verringern statt vergrößern. Nur durch die konsequente Umkehr zu einer sozial ausgerichteten Marktwirtschaft kann unsere Demokratie westlichen Vorbilds langfristig gesichert werden. Und drittens ist die beschleunigte Umsetzung von Klimaneutralität und konsequenter Ressourcenschonung in Wirtschaft und Gesellschaft ein unverzichtbares Element, um den Klimawandel und die beschleunigte Erderwärmung erfolgreich einzudämmen und damit unseren Planeten für zukünftige Generationen zu erhalten. Zusammen bilden diese drei Elemente ein umfassendes Konzept für eine wirtschaftliche Praxis, die nicht nur auf kurzfristige quantitative Ziele abzielt, sondern die langfristigen Bedürfnisse von Mensch und Gesellschaft berücksichtigt und damit unsere demokratische Grundordnung stabilisiert. Nur dann können wir auch langfristig wirtschaftlich erfolgreich bleiben. 

Was sollten wir tun, und was sollten wir lassen, um qualitative Ökonomie zu schaffen?

Was wir tun sollten, ist das, was in den drei Elementen Humanzentriertheit, soziale Gerechtigkeit und Klimaneutralität / Ressourcenschonung beschrieben ist. Insgesamt müssen wir weg von der gescheiterten Quantitativen Ökonomie der letzten 50 Jahre. Die hat letztendlich zur Destabilisierung unserer Gesellschaften und demokratischen Grundordnung in der westlichen Welt geführt! Sowohl Wirtschaft als auch Politik müssen sich zukünftig konsequent an qualitativen statt an quantitativen Werten und Zielen orientieren. Dazu ist die Erkenntnis, dass die Fokussierung auf qualitative Kriterien langfristig auch zu besseren quantitativen Ergebnissen führt, von essenzieller Bedeutung. Das Ziel unternehmerischen Handelns ist, das beste Produkt und das höchste Service-Level bereitzustellen. Dann – und nur dann! – werden quasi als logische Konsequenz nachhaltig auch die besten Ergebnisse erwirtschaftet. Leider hat die Corporate World über die letzten 50 Jahre diese Logik umgekehrt und kurzfristige quantitative Ergebnisse zum primären Unternehmensziel erklärt – und das ist grundsätzlich falsch!

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