Prof. Christof Hettich
Für die Beantwortung differenzierter gesundheits- und bildungspolitischer Fragestellungen.
Prof. Dr. Christof Hettich ist seit Februar 2015 Vorstandsvorsitzender der SRH Holding. In seiner Rolle verantwortet er die Bereiche Strategie, Finanzen, Recht, Steuern, Compliance, Strategische Markenführung, Innovationsmanagement und Kommunikation des 1966 gegründeten Stiftungsunternehmens. Heute ist die SRH eines der größten Bildungs- und Gesundheitsunternehmen Deutschlands und bundesweit an rund 80 Standorten vertreten. Hauptsitz der SRH ist Heidelberg. Mit über 17.000 Mitarbeitenden und 1,25 Mio. Kund:innen erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von rund 1,3 Mrd. Euro (2022).
Vor seiner Position als Vorstandsvorsitzender der SRH war Prof. Dr. Hettich mehrere Jahre Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Der promovierte Rechtsanwalt ist zudem Partner bei Rittershaus Rechtsanwälte (Mannheim, Frankfurt, München) mit den Schwerpunkten Mergers & Acquisitions, der Unternehmensstrukturierung und –restrukturierung des Beteiligungsgeschäftes (Private Equity, Übernahmen, Venture Capital) sowie des allgemeinen Gesellschaftsrechts. Gemeinsam mit Dietmar Hopp und Friedrich von Bohlen gründete er die größte deutsche Beteiligungsgesellschaft für LifeSciences, HealthCare und Gesundheits-IT, die dievini Hopp BioTech Holding & Co. KG.
Gemeinsam mit dem Nationaltheater Mannheim gründete Prof. Dr. Hettich 2017 die “Mannheimer Reden”, bei denen es darum geht, gemeinsam mit prominenten Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur gesellschaftspolitische Debatten anzustoßen.
Prof. Dr. Hettich, geboren 1959 in Singen/Hohentwiel, studierte Rechts- und Politikwissenschaften in Freiburg, Würzburg und Mannheim. Er engagiert sich seit vielen Jahren in mehreren Aufsichtsräten auch börsennotierter Unternehmen unterschiedlicher Branchen und setzt sich dezidiert für Life Sciences ein.
Prof. Dr. Hettich ist Honorarprofessor an der Hochschule Heidelberg, war bis 2014 Lehrbeauftragter der Universität Heidelberg (LL.M. Corporate Restructuring) und ist Lehrbeauftragter der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Als Interviewpartner beleuchtet er sowohl unternehmerische Themenkomplexe als auch differenzierte gesundheits- und bildungspolitische Fragestellungen.
Ein Kurzinterview. Auch über eine klare Zielsetzung und eine Technologiefreiheit bei der Umsetzung.
Wie sehen Sie die Welt im Jahr 2050, und was wünschen Sie sich?
Ich sehe die Welt 2050 reicher: reicher an Nahrung und medizinischer Versorgung, an demokratischer Teilhabe, an Offenheit, an Vielfalt, an Respekt vor anderen Menschen und der Schöpfung, an nachwachsenden Ressourcen anstelle definitiven Verbrauches – und so wünsche ich sie mir auch.
Und ich sehe den Weg dorthin als herausfordernd, da sehr viele entgegengesetzte Interessen bestehen und in Einklang gebracht werden müssen.
Warum macht die Zukunft ein anderes Wirtschaften notwendig?
Uns ist bewusst, dass wir zu viele Ressourcen, welche endlich sind, verbrauchen und so unsere eigenen Lebensgrundlagen bedrohen. Dies beschränkt bereits heute die Freiheit kommender Generationen – das Bundesverfassungsgericht sprach in seinem Klimaschutzbeschluss insoweit von einer “begrenzten Freiheitsmenge”. Wer für Freiheit steht, wer Freiheit für kommende Generationen erhalten will, muss dieses Wirtschaften ändern.
Erzählen Sie uns bitte von einem Schlüsselerlebnis, das Ihre Weltanschauung verändert hat.
Meine Weltanschauung wurde nicht durch Einzelerlebnisse geprägt, sondern vielmehr durch die Vielfalt zahlreicher Erfahrungen, insbesondere durch die Begegnung mit verschiedenen kulturellen Umfeldern. Diese Erlebnisse haben meine Sicht auf die Welt nachhaltig erweitert, indem sie mir verdeutlichten, wie facettenreich und vielseitig sie ist. Dies hat mich dazu motiviert, den deutschen Diskurs um viele wertvolle wahrgenommene Perspektiven zu bereichern.
Was sind die für Sie wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie?
In erster Linie ist der Erhalt der Vielfalt der Schöpfung wichtig, da eine nachhaltige Wirtschaftsweise im Einklang mit der Umwelt und der Natur von entscheidender Bedeutung ist. Zudem halte ich Offenheit für Fakten und den Einsatz neuer Technologien für essenziell. Diese Faktoren sind eng miteinander verknüpft und tragen dazu bei, ökonomische Prozesse effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, wobei es oftmals wichtiger ist, die Gesamtheit dieser Parameter für die Qualitative Ökonomie zu berücksichtigen, anstatt nur einen einzelnen isoliert zu betrachten.
Was sollten wir tun, und was sollten wir lassen, um qualitative Ökonomie zu schaffen?
Um eine Qualitative Ökonomie zu schaffen, sollten wir uns auf die Festlegung von Zielen konzentrieren und nicht darauf, bestimmte Technologien vorzuschreiben. Dies ermöglicht Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, um die besten Lösungen für eine nachhaltige und Qualitative Ökonomie zu finden.
Publikationen von Prof. Christof Hettich
- „Arbeitshandbuch für Vorstandsmitglieder, Herausgeber : Kubis/Tödtmann, 3. Auflage 2022, Kapitel § 14 „Verbundene Unternehmen” (mit Charnitzky)
- „Modernes Sanierungsmanagement“, Crone/Werner (Co-Autor), 4. Auflage 2014
- „Parteispenden und Verfassungsrecht“, 1989