Jan Grothe

Für eine verantwortungswortungsvolle Beschaffung.

Jan Grothe, seit 2021 als Chief Procurement Officer (CPO) bei der Deutschen Bahn tätig, ist eine herausragende Persönlichkeit, die in Deutschland und darüber hinaus eine entscheidende Rolle bei der Mobilitätswende spielt. Er fing nach seinem BWL Studium und 4 Jahren als Berater bei der Deutschen Bahn an.  Heute wird Herr Grothe nicht nur für seine herausragende Arbeit als CPO geschätzt, sondern auch für sein Engagement für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. So betrachtet er bei der Beschaffung von Investitionsgütern zunehmend den kompletten Lebenszyklus von Produkten und lässt Lieferanten auf Corporate Social Responsibility (CSR)-Anforderungen überprüfen. Hier geht es ihm um mehr als eine Reduktion der Emissionen, sondern es geht auch um verbesserte Arbeitsbedingungen und das Vermeiden von Kinderarbeit. Künftig werden nur noch Lieferanten, die den Mindestscore des CSR-Ratings erreichen, berücksichtigt.

Seine Überzeugung zeigt Jan Grothe nicht nur in Maßnahmen bei der Deutschen Bahn, sondern auch als Mitglied des Leadership Committees bei Railsponsible. Hier setzt er sich für die Verbesserung der Nachhaltigkeitspraktiken in der gesamten Lieferkette des Eisenbahnsektors ein.
Auch als Mitglied des Bundesvorstandes beim Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) bringt Jan Grothe sein Fachwissen und seine Führungsfähigkeiten in eine wichtige Institution ein. Sein Beitrag zur Weiterentwicklung des Einkaufs- und Logistiksektors unterstreicht seine herausragende Rolle in der Branche.

Jan Grothe hat nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch die gesamte Eisenbahnbranche nachhaltig geprägt. Sein Engagement für Qualität, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung setzt Maßstäbe und inspiriert andere, ähnliche Wege zu gehen.

Ein Kurzinterview. Was wir vom Bergsteigen lernen können.

Wie sehen Sie die Welt im Jahr 2050 und was wünschen Sie sich?

Die Notwendigkeit eines optimierten Wirtschaftssystems der Zukunft ergibt sich aus der Tatsache, dass viele unserer natürlichen Ressourcen endlich sind. Um eine nachhaltige und langfristige Wirtschaft zu gewährleisten, müssen wir darüber hinausgehen, lediglich auf Ressouchen zu achten. Wir müssen den Kreislaufgedanken auf alle Aspekte der Wirtschaft ausdehnen, einschließlich Energie, Arbeitskraft und Kapital. Zukünftige Entscheidungen sollten nicht nur auf dem aktuellen Wissen basieren, sondern auch eine Berücksichtigung von Zukunftsprojektionen miteinschließen, um langfristige ökologische und soziale Nachhaltigkeit sicherzustellen. Dies erfordert ein Umdenken und eine Anpassung in der Art und Weise, wie wir Wirtschaft betreiben und Wohlstand schaffen, um den Anforderungen einer sich verändernden Welt gerecht zu werden.

Warum macht die Zukunft ein anderes Wirtschaften notwendig?

Die Notwendigkeit eines optimierten Wirtschaftssystems der Zukunft ergibt sich aus der Tatsache, dass viele unserer natürlichen Ressourcen endlich sind. Um eine nachhaltige und langfristige Wirtschaft zu gewährleisten, müssen wir darüber hinausgehen, lediglich auf Ressouchen zu achten. Wir müssen den Kreislaufgedanken auf alle Aspekte der Wirtschaft ausdehnen, einschließlich Energie, Arbeitskraft und Kapital. Zukünftige Entscheidungen sollten nicht nur auf dem aktuellen Wissen basieren, sondern auch eine Berücksichtigung von Zukunftsprojektionen miteinschließen, um langfristige ökologische und soziale Nachhaltigkeit sicherzustellen. Dies erfordert ein Umdenken und eine Anpassung in der Art und Weise, wie wir Wirtschaft betreiben und Wohlstand schaffen, um den Anforderungen einer sich verändernden Welt gerecht zu werden.

Erzählen Sie uns bitte von einem Schlüsselerlebnis, das Ihre Weltanschauung verändert hat.

Ich bin Bergsteiger und als solcher viel in der Natur aber auch in anderen Kulturen unterwegs. Wo ich vor 20 Jahren noch Eisrouten geklettert bin, sind es heute teilweise Felsrouten. So dies in Entwicklungsländern wie Nepal geschieht, besteht bei den Einheimischen große Not ihren Lebensunterhalt zu verdienen, so dass Ressourcenschutzdiskussionen für sie (heute) keine Bedeutung haben. Hier müssen wir reichen Nationen dringend offen und ohne Selbstoptimierungsansätze unterstützen.

Was sind die für Sie wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie? 

Wir müssen zum einen den in der heutigen Wirtschaft durchaus gebräuchlichen Begriff der Total Cost of Ownership weiterentwickeln und auf viel mehr Lebensbereiche anwenden. Der Preis eines Produktes bzw. einer Dienstleistung muss z.B. alle Folgekosten enthalten, hier müssen wir szenarienbasiert klug in die Zukunft projizieren können. Auch werden wir anerkennen müssen, dass es mehr zur Entscheidungsfindung benötigt, als dass, was wir heute üblicherweise verarbeiten. Emotionale Intelligenz in Verbindung mit Diversität wird z.B. auch hier mehr und mehr wichtiger Bestandteil kleiner und großer, hoffentlich besserer Entscheidungen werden.

Was sollten wir tun und was sollten wir lassen, um qualitative Ökonomie zu schaffen?

Um eine Qualitative Ökonomie zu schaffen, ist es entscheidend, Entscheidungen in vielfältigen Settings und Teams zu treffen, die verschiedene Perspektiven und unkonventionelle Herausforderungen berücksichtigen, mithin geht es um ein unorthodoxes challengen. Wir müssen Technologie nicht nur nutzen, um die Effizienz zu steigern, sondern vor allem, um die Effektivität zu maximieren. Dies erfordert intelligente Verknüpfungen, die das Beste aus verschiedenen Branchen, Regionen und anderen Bereichen kombinieren, zum Wohle der Gesellschaft. Ein weiterer wichtiger Schritt ist, Protektionismus auf ein Minimum zurückfahren, um den freien Austausch von Ideen, Gütern und Dienstleistungen zu fördern. Dieser ganzheitliche Ansatz kann dazu beitragen, eine Qualitative Ökonomie zu schaffen, die auf Nachhaltigkeit, Innovation und sozialem Wohlstand ausgerichtet ist.

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