Peter Schwarzenbauer

Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit schließen einander nicht aus.

Peter Schwarzenbauer verfügt über eine beeindruckende unternehmerische Laufbahn. Seine Arbeit als Vorstandsmitglied zunächst bei Audi und Porsche, dann bei der BMW AG, MINI, Rolls Royce und BMW Motorrad setzte die Grundlage für die Art, wie wir uns in Zukunft bewegen. Er war maßgeblich an der Weiterentwicklung von Fahrzeugen beteiligt, die nicht nur auf höchste Qualität, sondern auch auf Innovation und Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Doch nicht nur die Entwicklung von innovativen (Autonomes Fahren) und nachhaltigen (Elektroautos) Fahrzeugen spielt für ihn eine Rolle.

Er prägte auch die Vision, als Hersteller in der Automobilindustrie, ein Geschäftsmodell zu etablieren, das den Fokus nicht nur auf die Produktion, sondern auch auf Mobilitätsdienstleistungen legt und somit Mobilität im Minutentakt anbietet. Damit hat Peter Schwarzenbauer die gesamte Branche beeinflusst. So haben Hersteller (auch branchenübergreifend) erkannt, dass man nicht nur neue und bessere Produkte verkaufen muss, um die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen, sondern, dass es viel wichtiger ist, die Produkte grundlegend auf die Bedürfnisse der Nutzer zu überprüfen.

Mit seinem Einsatz im Club of Rome, steht Peter Schwarzenbauer für eine nachhaltige Wirtschaft, die nicht linear genutzt wird, sondern als Kreislauf gestaltet wird, weltweit fair ist und jedem Menschen dient. Dies zeigt er auch in seiner philanthropischen Tätigkeit als Stiftungsrat bei der Menschen-für-Menschen Stiftung, die Kinder, Frauen und Männer bei der Selbstentwicklung in Äthiopien unterstützt.

Sein Lebenswerk, das geprägt ist von unternehmerischer Weitsicht und sozialer Verantwortung, hat nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig beeinflusst. Seine Bemühungen, Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit miteinander zu verknüpfen, zeigen eindrucksvoll, dass diese Ziele sich nicht ausschließen, sondern vielmehr gemeinsam erreicht werden können.

Ein Kurzinterview. Für Fairness von Manaus bis München. Für Kreislaufwirtschaft. Und Wohlergehen.

Wie sehen Sie die Welt im Jahr 2050 und was wünschen Sie sich?

Wir haben im Jahr 2050 als Weltgemeinschaft die egozentrischen und totalitären „Herrscher“ überwunden und leben in einem friedlichen Miteinander und respektieren die kulturellen Unterschiede. Das Wohlergehen unseres Planeten und damit die Grundlage unseres Überlebens ist zum zentralen Thema der Menschheit geworden.

Ich wünsche mir, dass der Weg dorthin nicht zu dramatisch wird und wir ein Verständnis entwickeln, das wir auf diesem Weg ALLE mitnehmen müssen.

Warum macht die Zukunft ein anderes Wirtschaften notwendig?

Die Zukunft erfordert ein neues, überarbeitetes, ja qualitatives Wirtschaftsmodell: Zum einen machen die begrenzten natürlichen Ressourcen eine Umstellung auf nachhaltige Wirtschaftspraktiken nötig, um das Leben künftiger Generationen zu ermöglichen. Zum anderen erfordern soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit, dass die Wirtschaft wieder allen Bürgern dient, anstatt nur einer privilegierten Minderheit. Dieser Wandel ist entscheidend, um langfristige Nachhaltigkeit und den Schutz der Umwelt sicherzustellen. Es muss ein Wandel von Linear- zu Kreislaufwirtschaft stattfinden.

Erzählen Sie uns bitte von einem Schlüsselerlebnis, das Ihre Weltanschauung verändert hat.

Eine Schlüsselerfahrung, die meine Weltanschauung nachhaltig geprägt hat, war meine Jugend in Brasilien. Schon früh sah ich mich mit realer Armut konfrontiert, nicht nur im Fernsehen, sondern hautnah in meinem Umfeld. Diese Erfahrung ließ mich erkennen, dass der Geburtsort einen erheblichen Einfluss auf das Leben hat und dass ich, wenn ich in einer Favela in Brasilien geboren worden wäre, keine klare Perspektive gehabt hätte, wie ich aus dieser Situation entkomme. Diese Erfahrung sensibilisierte mich für soziale Ungerechtigkeit und prägte meine Überzeugung, dass Chancengleichheit und Unterstützung für benachteiligte Gemeinschaften von großer Bedeutung sind.

Was sind die für Sie wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie? 

Der wichtigste Parameter der Qualitativen Ökonomie ist für mich die Förderung der Kreislaufwirtschaft anstelle einer linearen Nutzung von Rohstoffen. Dies bedeutet, Ressourcen nachhaltig zu nutzen, besser gar zu schonen, Produkte und ihre Teile zu recyceln und wiederzuverwenden, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Ebenso ist es entscheidend, dass Unternehmer und Arbeitnehmer auf Augenhöhe agieren, was ein gerechtes Wirtschaftssystem, faire Löhne, Arbeitsbedingungen und die Beteiligung der Arbeitnehmer an Entscheidungsprozessen in Unternehmen einschließt. Darüber hinaus sollte den sogenannten Entwicklungsländern eine faire Chance gegeben werden, indem vermögende Länder Entwicklungsländer unterstützen, um soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit abzubauen. Dies erfordert eine neue Sicht auf Ressourcen und den Abbau von Handelshemmnissen, um faire Bedingungen zu schaffen. Die Qualitative Ökonomie sollte auf Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und internationale Zusammenarbeit setzen, um eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.

WAS SOLLTEN WIR TUN UND WAS SOLLTEN WIR LASSEN, UM QUALITATIVE ÖKONOMIE ZU SCHAFFEN?

Um eine Qualitative und damit hochwertige Ökonomie zu schaffen, ist es entscheidend, eine breite gesellschaftliche Diskussion darüber zu führen, welche Rolle die Wirtschaft in unserem Leben spielen soll. Diese Diskussion sollte alle Teile der Gesellschaft einbeziehen und nicht nur den Medien überlassen werden. Wir sollten uns auf eine faire und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung konzentrieren, die soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz fördert, während wir Praktiken vermeiden, die Ausbeutung und soziale Ungleichheit fördern.

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