Tim Raue

Einer der besten Köche der Welt. Und ein Unternehmer, der für eine ausgezeichnete Qualität steht, die schmeckt.

Tim Raue ist in einfachen Verhältnissen im Kreuzberger Wrangelkiez aufgewachsen und gelang nicht nur als Koch zu Renommee, sondern ist auch aus vielen TV-Formaten bekannt. Hochwertige Produkte sind für ihn von hoher Bedeutung, ebenso wie eine „Less Waste“ Küche. Neben ausgewogener Ernährung ist ihm die Loyalität zu und Kooperation mit seinen Produzenten wichtig, sodass Tim Raue als ein Vorbild in der Qualitativen Ökonomie genannt werden darf. Seine bemerkenswerte Karriere und sein soziales Engagement sind inspirierende Beispiele für die Verbindung von Erfolg, sozialer Verantwortung und Genuss.

Tim Raue begann seine kulinarische Laufbahn als Küchenchef im Restaurant Rosenbaum. 2002 führte ihn sein Weg zum Restaurant 44 im Berliner Swissôtel, wo er eindrucksvoll seine Kochkünste unter Beweis stellte. Dort erhielt das Restaurant nicht nur einen Michelin-Stern, sondern auch 18 Punkte im Gault&Millau. Seine Zeit als kulinarischer Direktor der Adlon Collection brachte Tim Raue internationale Anerkennung. Das MÂ Tim Raue erhielt rasch einen Michelin Stern und hohe Punktzahlen im Gault&Millau. Egal, wo Tim Raue tätig war: Die Restaurants wurden nicht nur für ihre kulinarische Exzellenz, sondern auch für ihre stetige Weiterentwicklung und die hohe Servicequalität bekannt. 2010 hat er sich schließlich mit seiner Geschäftspartnerin Marie-Anne Raue und dem Restaurant Tim Raue selbständig gemacht. Und dort geht die Evolution weiter: Seit 2019 gibt es ein veganes Menü – inzwischen nutzt Tim Raue selbst bei seinen nicht veganen Menüs fast ausschließlich Hafermilch und andere vegane Milchprodukte anstelle der Kuhmilch, Sahne, etc.. Das Restaurant „Tim Raue“ hält seit 2012 zwei Michelin-Sterne, und der Gault&Millau bewertete es mit 19,5 Punkten. Daneben verantwortet der Spitzenkoch als Patron u.a. die „Hanami by Tim Raue“ Restaurants auf der „Mein Schiff“ Flotte und die „Brasserie Colette Tim Raue“ in München, Konstanz und Berlin.

Tim Raue verbindet eine stetige Weiterentwicklung mit sozialer Verantwortung in der Wirtschaft. Er weiß um die Verantwortung der Unternehmen selbst, und ruft auch den Staat dazu auf, mehr Verantwortung für die Gesundheit seiner Bürger zu übernehmen.

Tim Raue’s Weg aus einfachen Verhältnissen zu einem erfolgreichen Unternehmer und einem der angesehensten Köche Deutschlands (und nicht nur hier) – er ist der einzige, der eine Folge bei Netflix „Chef’s Table“ erhielt und Mitglied der „The World’s 50 Best Restaurants“ ist – ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen können. Seine Geschichte und sein Engagement zeigen, dass Qualitative Ökonomie nicht nur ein Konzept, sondern eine lebenswichtige Einstellung ist, die einen positiven Einfluss auf die Welt haben kann.

Ein Kurzinterview. Über nachhaltiges Wirtschaften, und die Bedeutung menschlicher Beziehungen in einer modernen Welt, die Freude macht.

Wie sehen Sie die Welt im Jahr 2050 und was wünschen Sie sich?

Im Jahr 2050 werde ich Ende 70 sein und ich hoffe, dass die Welt einen positiven Wandel erlebt hat. Mein Wunsch ist es, dass die Menschheit sich in dieser Zeit stärker für den Schutz unseres Planeten und für den Weltfrieden einsetzt. Ich hoffe, dass wir bis dahin bedeutende Fortschritte in der Nachhaltigkeit gemacht haben, indem wir respektvoller mit den natürlichen Ressourcen umgehen und den Klimawandel erfolgreich bewältigen. Ich wünsche mir, dass meine Liebsten in bester Gesundheit leben können.

Warum macht die Zukunft ein anderes Wirtschaften notwendig?

Es geht darum, den folgenden Generationen vorzuleben, was sinnvoll und sinnhaft ist, um sie zu inspirieren.

Erzählen Sie uns bitte von einem Schlüsselerlebnis, das Ihre Weltanschauung verändert hat.

Ich habe hautnah erlebt, dass Armut oft mit unzureichender Bildung einhergeht und dass Menschen, die über Generationen hinweg von Bildungsmöglichkeiten ausgeschlossen sind, in eine Spirale der Demütigung geraten, die entweder in Resignation oder Aggression mündet. Dieses Erlebnis hat mir klargemacht, wie wichtig es ist, die Chancengleichheit und Bildung für alle zu fördern, um solche destruktiven Entwicklungen zu verhindern. Es hat meinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Bildung gestärkt und meine Überzeugung gefestigt, dass wir die Verantwortung haben, benachteiligten Gemeinschaften und Einzelpersonen zu helfen, damit diese sich entwickeln und ihr volles Potenzial auszuschöpfen können

Was sind die für Sie wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie? 

Die für mich wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie sind Demut, Respekt und ein ausgewogenes Wirtschaften. Demut erinnert uns daran, unsere Handlungen und Entscheidungen mit Bescheidenheit zu treffen und die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft zu berücksichtigen. Respekt bedeutet, die Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten zu achten und faire Partnerschaften anzustreben. Ein ausgewogenes Wirtschaften zielt darauf ab, die verschiedenen Aspekte in Einklang zu bringen, um eine Qualitative Ökonomie zu schaffen.

Was sollten wir tun und was sollten wir lassen, um qualitative Ökonomie zu schaffen?

Wir sollten den Menschen und seinen Lebensraum in den Mittelpunkt stellen. Dies erfordert eine umfassende Betrachtung sozialer und ökologischer Aspekte. Wir sollten in Bildung investieren, um Chancengleichheit zu fördern und sicherzustellen, dass alle Bürger die Fähigkeiten und Kenntnisse erlangen können, um am qualitativen, wirtschaftlichen Leben teilzunehmen. Gleichzeitig ist es entscheidend, die Schere zwischen Arm und Reich zu verringern, um eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und Chancen zu gewährleisten.
Wir sollten nachhaltige Praktiken und Ressourcenschonung fördern.

Publikationen von Tim Raue:

  • Aromen(r)evolution, Christian Verlag 2008, ISBN 3-8847-2802-4.
  • Ich weiß, was Hunger ist: Von der Straßengang in die Sterneküche (mit Stefan Adrian), Piper Verlag 2011, ISBN 978-3-492-05446-1.
  • My Way (mit Anne-Sophie Zähringer und Stefan Adrian), Callwey 2017, ISBN 978-3-7667-2265-2.
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